Pflanzenfarben und Pflanzendüfte – der Versuch einer Zuordnung

Pflanzenfarben und Pflanzendüfte – der Versuch einer Zuordnung

by in "Sinnliches" - Natur erleben, Düfte, Farben

Ziel meiner Arbeit ist der Versuch, die Wahrnehmung, die Betrachtungsweise, die Interpretation und natürlich vor allem auch die Wirkung der Farben der Pflanzen mit denen der Pflanzendüfte / ätherischen Öle zu verknüpfen.

Als Grundlage verwende ich das Bild der Chakren, da es für mich wunderschön und stimmig ist und die Einteilung in Duftnoten, also tiefe Basistöne, die harmonische Mitte, und hohe, helle Kopftöne schematisch sehr gut dazu passt. Ich werde auf dieser Basis exemplarisch Pflanzendüfte den verschiedenen Chakren zuordnen, wobei ich mit hier eine freie Interpretation meiner eigenen Erfahrungen und intuitiven Gedanken erlaube.
Je nachdem welche Wirkungen für mich persönlich die stärkste Aussagekraft stehen für mich  die körperlichen und psychischen, vor allem aber auch die emotionalen und energeti-schen Eigenschaften der ätherischen Öle im Vordergrund. Auf die verschiedenen chemischen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle, die mit für deren spezifische Wirkung verantwortlich sind, gehe ich nicht ein, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.

Basis-Chakra

Das Basis-Chakra ist das Zentrum für die ursprüngliche physische Lebenskraft, für Urvertrauen, für Urinstinkte und für die Verbindung mit der Erde.
Auf körperlicher Ebene geht es um die Grundfunktionen des Lebens, um Blutkreislauf und Durchblutung, und allgemeine Vitalität, um die Kraft und Wärme, die einen lebendigen Körper am Leben erhält.
Die zugeordnete Farbe ist Rot, welches die langwelligste für uns sichtbare Farbe darstellt. Das Basis-Chakra entspräche den tiefsten aller Basisnoten, also den erdigsten Düften mit nachhaltiger Wirkung.

Da die Chakren in Form eines sich immer drehenden Rades angeordnet sind besteht eine direkte Verbindung von Basischakra zum höchsten aller Chakren, dem Kronenchakra. Hier wird deutlich, dass das Tiefschwingendste, Physische, Animalische und das Hochschwingendste, Spirituelle durchaus eng miteinander verbunden sind, wenn „das Ganze“ betrachtet wird. Hier kann die Erklärung dafür gesehen werden, dass einige Düfte bzw. Pflanzencharakter, z.B. Engelwurz und Weihrauch in beiden vermeintlich völlig gegensätzlichen Bereichen ihren Platz und ihre Berechtigung haben.

Ein weiteres solches Beispiel ist der Thymian (Thymus vulgaris). Für mich spricht die auf körperlicher Ebene stark spürbare Urkraft des Thymian jedoch vorrangig für eine Zuordnung zum Basischakra. Schon der Name trägt seinen Charakter in sich: „thymos“ (lat.) bedeutet Kraft oder Mut. Der Thymian hat eine sehr starke, durchdringende Energie und eine unbändige Stärke. Sein ätherisches Öl hat, wenn es in Kupfer destilliert wird, eine wunderschön dunkelrot-braune Farbe.
Er hat die Fähigkeit, die Kraft und vor allem auch die Wärme der Sonne zu speichern, und gibt sie bereitwillig an seine Umwelt wieder ab.
Thymian hilft, sich zu erden und neuen Lebensmut zu schöpfen.
Er wirkt allgemein anregend und vitalisierend auf alle körperlichen Grundfunktionen. Thymian passt, wie die Farbe Rot, überall, wo Kälte, Nässe und Stagnation vorherrscht und Grund-energie fehlt. Er wirkt stark immunmodulatorisch, analgetisch, durchblutungsfördernd und allgemein stimulierend.
Gleichzeitig hat der Thymian mit seiner feinen, filigranen Gestalt und seinen zarten rosa Blütchen aber gleichzeitig auch etwas sehr Feines, Leichtes an sich. Der Duft des Thymian ist frisch und belebend. Er regt den Geist an, macht wach und aufmerksam und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Neben oben genanntem hat der Thymian auf körperlicher Ebene eine weitere große Stärke: er wirkt stark antiinfektiös, schleimlösend und auswurffördernd.
Diese Eigenschaften sprächen für eine Zuordnung des Thymians zu den Kopfnoten bzw. zum geistig-intellektuellen Aspekt des Stirnchakras.

Sakral-Chakra

Das Sakral-Chakra ist das Zentrum der ungefilterten Emotionen, der göttlichen Schaffenskraft, der Kreativität, der Sexualität und der Lust am aktiven Leben.
Auf körperlicher Ebene stehen hier der Hormonhaushalt, die Nahrungsaufnahme (Appetit!) und die Umwandlung von Nahrung in nutzbare Energie (Stoffwechsel) im Vordergrund.
Die zugeordnete Farbe ist Orange, die zugehörigen Duftnoten sind immer noch deutlich nachhaltig und tief, aber nicht mehr ganz so stark durchdringend wie die des Basischakras.
Die Orange ist ein sehr schönes Bespiel für die Verknüpfung bzw. Übereinstimmung von Chakra, Farbe und Duft. Aus den verschiedenen Teilen des Orangenbaums können ver-schiedene ätherische Öle gewonnen werden, die sich hinsichtlich ihres Duftes und ihrer In-haltsstoffe voneinander unterscheiden. „Petitgrain“ wird aus den Blättern destilliert, „Neroli“ ist das ätherische Öl aus den Blüten, und auch die Fruchtschalen enthalten größere Mengen an ätherischem Öl. Ätherisches Orangenschalenöl ist je nach Reifegrad der verwendeten Schalen mehr oder weniger orangefarben.
Sowohl das ätherische Öl der süßen Orange (Citrus sinensis) als auch das der Bitterorange (Citrus aurantium) wirkt lösend und stärkend bei Ängsten und Nervosität, wirken stabilisierend, stimmungsaufhellend und beruhigend.
Vor allem bei nervös bedingten Verdauungsbeschwerden können sie sehr hilfreich sein, sie wirken karminativ, krampflösend, verdauungsfördernd und appetitanregend.

Weitere Duftpflanzen, die in den Bereich des Sakralchakras passen, sind die Duftpelargonien und der Muskatellersalbei. Die ätherischen Öle beider Pflanzen haben einen deutlichen Einfluss auf das Hormonsystem und können außerdem bei Burnout, Lustlosigkeit und Stress eingesetzt werden.
Das ätherische Öl der Duftpelargonien wirkt zudem antidiabetisch, insektenabwehrend, anti-mykotisch, wundheilungsfördernd und starke hautregenerierend. Muskatellersalbeiöl hat auf körperlicher Ebene außer der östrogenartigen und hormonmodulierenden Wirkung noch stark entkrampfende, entstauende, entgiftende und allgemein regenerierende Eigenschaften.

Solarplexus-Chakra

Das Solarplexus-Chakra ist das Energiezentrum des Lichts, der Helligkeit, der Freude, des Optimismus, der Durchsetzungskraft, der Willenskraft, der Macht und des Selbstbewustseins. Hier werden Erfahrungen verarbeitet, hier entwickelt sich die Persönlichkeit, und hier wird das eigene Leben bewusst gestaltet.
Auf körperlicher Ebene hat das Solarplexus-Chakra einen starken Bezug zum zentralen Nervensystem und den Verdauungs- und Ausscheidungsorganen Leber, Galle und Nieren.
Die Farbe des Solarplexus-Chakras ist Gelb, die dazu passenden Düfte schon deutlich leichter. Sie sind frisch und hell, wirken aber über das zentrale Nervensystem recht tiefgehend auf Körper und Psyche.
Der Duft, der für mich bei meinen Duftversuchen eindeutig zum Solarplexus/Gelb gehört, ist der Waldmeister (Galium odoratum). Dieser ist als ätherisches Öl kaum zu bekommen, wohl aber als Hydrolat.
Das für den typischen Geruch verantwortliche Cumarin kann Emotionsblockaden lösen und hat eine stark beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
Außerdem wirkt Cumarin gerinnungshemmend (blutverdünnend), krampflösend und den Lymphfluss anregend. Cumarinhaltige ätherische Öle dürfen nur sehr gering dosiert verwendet werden, da Cumarin in höheren Dosen lebertoxisch und kanzerogen wirken kann.
Ein weiteres ätherisches Öl, das in diesen Bereich sehr gut passt ist die Bergamotte (Citrus x bergamia). Das ätherische Öl wird aus den Fruchtschalen gewonnen, die grün-gelblich gefärbt sind. Auch das ätherische Bergamotte-Öl hat eine blass gelbe Farbe.
Der Duft der Bergamotte wirkt beruhigend, psychisch ausgleichend und stark antidepressiv und entspannend auf das zentrale Nervensystem.
Auf körperlicher Ebene wirkt es antiseptisch und stark hautregenerierend, hat aber durch seine aquaretische und cholekinetische Wirkung auch einen Bezug zu Niere und Leber.

Herz-Chakra

Das Herz-Chakra ist das Zentrum der bedingungslosen Liebe, des Mitgefühls, der Hingabe, des Vertrauens, der Hoffnung und der Heilung. Im Herzen nehmen wir die Schönheit und Harmonie der natürlichen Ordnung, der Kunst und der Seele wahr.
Körperlich hat das Herzchakra eine Verbindung zum Herz-Kreislaufsystem, zum Immunsystem (Thymusdrüse hinter dem Brustbein) und zur Lunge und zur Haut.
Die Farbe des Herz-Chakra ist Grün, die alles umfassende, harmonisierende und heilende Farbe der Natur. Manchmal wird dem Herzchakra aber zusätzlich die Farbe Magenta, ein kräftiges Rosa, zugeordnet.
Für mein Empfinden ist das sehr passend, wenn das Grün als die Farbe der Mitte, als alles harmonisierende, verbindende und ausgleichende Kraft, aus dem Farbkreis herausgenommen bzw. ihm übergeordnet wird, und dem Herz-Chakra mit dem leuchtenden Magenta ein spezieller, eigener Farbton zugeordnet wird. Magenta kommt im Spektrum des Regenbogens so nicht vor, wird in manchen Modellen aber als Komplementärfarbe zum Grün gesehen. Die Düfte der Herznoten sind harmonisch, blumig, fruchtig oder auch  warm-würzig oder kräuterig.
Die Rose ist seit jeher das Symbol des Herzens und der Liebe, und sowohl die Farbe als auch der Duft entsprechen exakt dem Charakter des Herzchakras. Aus den Blüten der Damaszener-Rosen (Rosa x damascena) wird im Vorderen Orient schon seit sehr langer Zeit das wunderbare, kostbare Rösenöl gewonnen. Sie strahlen in leuchtem Magenta über dem satt-grünen Blattwerk der Rosensträucher. Abhängig vom Herstellungsverfahren und der verwendeter Rosensorte sind manche ätherischen Rosenöle grün.
Der Duft der Rose ist etwas ganz Besonderes. Er ist wunderbar vielschichtig und betörend, und zieht fast jeden in seinen Bann. Er lenkt den Fokus auf den Augenblick, er besänftigt, gleicht aus und harmonisiert auf der Gefühlsebene alles, was aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Er lenkt den Blick auf die immer vorhandene Schönheit im Innen und im Außen.

„Alles ist gut so wie es ist“, das ist die Aussage der Rose.

Ätherisches Rosenöl wirkt aphrodisierend, antidepressiv und stabilisierend.
Aber auch auf körperlicher Ebene hat das ätherische Öl sehr viele Stärken, es ist sehr gut verträglich und vielseitig einsetzbar. Vor allem bei Hautkrankheiten hat die Verwendung von Rosenöl eine lange Tradition. Es wirkt antiinfektiös, bakterizid, antiviral, antiphlogistisch, toni-sierend, herzstärkend, choleretisch, immunsystemstärkend, wundheilungsfördernd, schweiß-hemmend und desodorierend.

Der zweite Duft, der für mich einen engen Zusammenhang mit den Herzchakra hat, ist die Fichte (Pices abies). Die Fichte ist unbestreitbar grün, und als immergrüner Nadelbaum ist sie das zu jeder Jahreszeit, ihr ganzes Leben lang. Wie alle Nadelöle duftet das ätherische Fichtennadelöl frisch, grün und waldig. Für mich strahlen die Fichte und ihr Duft aber noch etwas ganz anderes aus, das ich so bei den anderen Nadelbäumen nicht empfinde: ein Gefühl der Wärme, der Leichtigkeit, der Gelassenheit und Geborgenheit.

Der Duft der Fichte ist eine Umarmung des Waldes. Er wirkt beruhigend, nervenstärkend und psychisch ausgleichend.

Auf körperlicher Ebene hat das Fichtennadelöl einen starken Bezug zu den Atemwegen. Es wirkt antimikrobiell, abwehrsteigernd, entzündungshemmend, schleimlösend und auswurffördernd.  Außerdem wird Fichtennadelöl z.B. in Form des Franzbranntweins traditionell bei Muskel-, Glieder- und Nervenschmerzen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Hier werden die anregenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften des ätherischen Öles genutzt.

Hals-Chakra

Das Hals-Chakra ist das Zentrum der Kommunikation, der Öffnung und der Interaktion mit unserer Umwelt. Die Energie des Halschakras ermöglicht es, Gedanken und Gefühle und die eigene Persönlichkeit mit allen Schwächen und Stärken offen zu zeigen und auszudrücken. Der selbstbewusste, ehrliche, echte Austausch mit der Umwelt, aber auch das setzen der eigenen Grenzen steht hier im Vordergrund.
Im Körper geht es beim Halschakra um alles, was mit den oberen Atemwegen zu tun hat.
Hierzu gehören auch die Stimmbänder und der Kehlkopf, die Organe, die uns die verbale Kommunikation ermöglichen. Außerdem sitzt hier die Schilddrüse, die über die Produktion von Hormonen den Stoffwechsel und den Energiehaushalt des Körpers steuert. Ebenfalls zum Halschakra gehören der Kiefer und die Zähne.
Die Farbe des Halsschakras ist Blau. Blau strahlt Kälte aus, Ruhe, Weite und Offenheit.
„Blaue“ Düfte sind frisch und kühl, und im ersten Moment eher distanziert.
Wie bereits bei der Farbe Blau beschrieben ist der Salbei (Salvia officinalis) eine Pflanze mit einem deutlichen Bezug zum Halsbereich. Entzündungen im Hals und oder Kehlkopfbereich verursachen oft Heiserkeit oder sogar Stimmverlust. Die Stimme ist „weg“, und die verbale Kommunikation damit vorrübergehend nicht mehr möglich. Das reine ätherische Öl des Salbeis ist wegen seines hohen Thujon-Gehalts mit Vorsicht zu genießen und darf nur fachkundig und stark verdünnt oder in Form des Hydrolates verwendet werden.
Salbeiöl wirkt antibakteriell, stark antiviral, sekretolytisch, adstringierend und antimykotisch. Außerdem ist die schweiß- und milchbildungshemmende Wirkung des Salbei bekannt. Der Duft des Salbeis ist herb, würzig und selbstbewusst.
Auf Psyche und Geist wirkt Salbeiöl tonisierend, stimulierend und antidepressiv. Der Salbei hat eine klärende, reinigende Ausstrahlung. Er hilft, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und klare Grenzen zu setzen.

Wenn es um ätherische Öle und die Farbe Blau geht muss auch die Kamille (Matricaria chamomilla) genannt werden. Das ätherische Kamillenöl hat eine wunderschön tiefblaue Farbe, die man mit dem Bild der Pflanze vor Augen nicht vermuten würde. Das Chamazulen, das für dieses Blau verantwortlich ist, entsteht erst während des Destillationsprozesses. In der Pflanze ist die Vorstufe, das Matricin, enthalten, wobei beide antiphlogistisch und wundheilend wirken. Kamillenöl wirkt außerdem antiallergisch, krampflösend, hormonartig und magenschützend.
Obwohl die Farbe des ätherischen Kamillenöls so eindeutig Blau ist, gehört der Duft der Kamille für mich nicht zum frischen, kühlen, kommunikativen, ausdrucksstarken Halschakra. Für mich persönlich ist dieser Duft einhüllend, warm und harmonisch, ein Duft des Gleichgewichts und der Mitte, und damit ein Duft des Herzens.
Ein wiederum sehr passendes Beispiel für Pflanzen des Halschakras ist für mich der Eucalyptus (Eucalyptus globulus). Bei sehr heißen Temperaturen kann sich über Eucalyptuswäldern eine bläuliche „Dunstglocke“ bilden. Diese besteht aus ätherischen Ölen, die die Pflan-zen zum Schutz zu hoher Verdunstung und UV-Licht ausdünsten.
Der Duft des Eucalyptusöl hat den kühlen, frischen Charakter des Halschakras. Es wirkt schleimlösend, auswurffördernd, antibakteriell, antiviral, antimykotisch, antiphlogistisch und schmerzlindernd, und wird sehr gerne eingesetzt bei Erkrankungen der oberen Atemwege.
Auf die Psyche wirkt der Eucalyptusduft klärend, erfrischend, aufmunternd und belebend, und wie der Salbei hilft auch der Eucalyptus beim Erkennen und beim Setzen von Grenzen.

Stirn-Chakra

Das Stirn-Chakra ist das Zentrum des Geistes, des rationalen Verstandes und der Gedankenkraft. Zum anderen gehört zum Stirnchakra aber auch der irrationale Teil, die Intuition, das „dritte Auge“, die übersinnliche Wahrnehmung, die Vorstellungskraft und die „visuelle“ Wahr-nehmung von Visionen.
Zum Stirn-Chakra gehören die Augen. Zudem wird hier über die Hirnanhangdrüse das Drüsensystem des Körpers gesteuert und das zentrale Nervensystem mit Energie versorgt.
Die Farbe des Stirn-Chakras ist Indigo, dieser im Spektrum oft übersehene Bereich zwischen Blau und Violett. Indigo ist nicht offensichtlich, es steht nicht im Vordergrund. Man muss schon genau hinsehen und auch hinsehen wollen um die ganz eigene Schönheit und Aus-strahlung dieser Farbe wahrzunehmen. Ähnlich ist es vielleicht auch mit unserem klaren, rati-onalen Verstand, den wir oft genug überhören. Ganz sicher aber müssen wir genau hinsehen bzw. hinfühlen wollen, wenn es um Intuition und übersinnliche Wahrnehmung geht.
Auch die Indigo-Düfte sind speziell und schwer zu beschreiben oder einzuordnen. Sie regen die Gehirntätigkeit an, wobei manche ihre Wirkung eher auf den analytischen rationalen Be-reich und andere eher auf den ganzheitlichen, intuitiven Bereich des Gehirns ausüben.
Für mich ist der Lorbeer (Laurus nobilis) eine klare Indigo-Pflanze. Seine Früchte sind dunkelblau bis blauschwarz, und der Rauch seiner Blätter wurde schon in der Antike von den Grie-chen am Orakel von Delphi genutzt, um sich in Trance zu versetzen und Visionen hervorzurufen. Ätherisches Lorbeeröl duftet kräftig, warm, würzig und aromatisch. Es ist ein erhabener Duft, der eine feierliche, festliche, besondere Stimmung erzeugt. Der Duft des Lorbeeröls fördert das feinsinnige Erspüren von Schwingungen und Stimmungen und öffnet Türen zu einer etwas anderen Welt.  
Lorbeeröl wirkt angstlösend und psychisch stabilisierend, ausgleichend und stärkend.
Auf körperlicher Ebene wirkt das ätherische Lorbeeröl antibakteriell, antiviral, stark schmer-lindernd, krampflösend, sekretolytisch, stark lymphentstauend, nervenstärkend und ausglei-chend auf das zentrale Nervensystem.

Andere Pflanzen, die vor allem dem analytisch-rationalen Aspekt des Stirnchakras entsprechen und die damit den Geist und die Konzentrationsfähigkeit anregen, sind z.B. der Rosmarin und der beim Basischakra schon genannte und kurz beschriebene Thymian.
Rosmarinöl regt wie wenig andere ätherische Öle die geistige Tätigkeit des Gehirns an. Es macht wach und klar, es steigert die Konzentrationsfähigkeit, es wirkt aufrichtend und motivationsfördernd, und ist damit der ideale Begleiter zum Lernen oder für andere geistige Arbeiten. Im körperlichen Bereich wirkt Rosmarinöl allgemein tonisierend, antioxidativ, antiviral, durchblutungssteigernd, blutdruckanregend, herzstärkend, leberstärkend und sekretolytisch.

Kronen-Chakra

Das Kronen-Chakra befindet sich oberhalb des Kopfes, also außerhalb unseres Körpers. Es verbindet das irdische Leben mit dem Göttlichen und dem „großen Ganzen“ und ist das Energiezentrum für Religiosität, Spiritualität und Erleuchtung.
Im Rad der Chakren und auch im Farbenkreis verbindet sich das Kronenchakra letzlich wieder mit dem Basischakra, und damit den Himmel mit der Erde.
Die Farbe des Kronen-Chakra ist Violett, manchmal werden ihm auch Weiß oder Gold zugeordnet.
Dir Düfte des Kronen-Chakras sind sehr hochschwingende, sakrale, besondere Düfte, die auf tiefe seelische Ebenen durchdringen. Einige davon tun das so unerbittlich, dass wir Menschen davon schnell überfordert sein können und diese Düfte dann spontan ablehnen. Viele dieser sakralen, spirituell genutzten Düfte werden aus Harzen destilliert, wie z.B. Elemi oder auch Myrrhe.
Ein typisches Beispiel für einen Duft des Kronen-Chakras ist auch der Weihrauch (Boswellia sacra). Weihrauchöl wird aus dem Harz des Weihrauch-Baumes destilliert; sowohl das Harz des Weihrauchbaumes als auch das ätherische Öl sind goldfarben.
Der Duft des Weihrauchs polarisiert. Entweder man liebt ihn und kann ganz darin aufgehen und sich fallenlassen. Oder man lehnt ihn kategorisch ab, weil er in Bereiche vordringt, die man, zumindest in dem Moment, nicht gerne öffnen möchte oder kann.
Weihrauchduft hat eine stark reinigende und energetisch aufladende Wirkung auf die Raumatmosphäre, und wird aus diesem Grund seit langer Zeit zur Weihe in Kirchen genutzt.
Das ätherische Weihrauchöl wirkt antidepressiv, ausgleichend, beruhigend, entspannend auf die Psyche. Es zentriert und macht den Geist weit und offen.
Aber auch auf körperlicher Ebene hat das Weihrauchöl einiges zu bieten. Es wirkt antibakteriell, antimykotisch, stark antiphlogistisch, anregend auf das Immunsystem, schleimlösend, auswurffördernd, antirheumatisch, wundheilend und zellerneuernd.

Ein zweites ätherisches Öl, das oftmals in Verbindung mit dem Kronen-Chakra genannt wird, ist das Neroliöl, das ätherische Öl der Blüten der Bitterorange (Citrus aurantium). Neroliöl hat jedoch einen völlig anderen Charakter als z.B. das Weihrauch-, oder das Myrrhenöl. Auch der Duft des Neroliöls dringt tief in die seelische Ebene ein, aber es tut das so euphorisierend und glücklich machend, dass sich dem kaum einer entziehen kann bzw. möchte.
Es hat eine starke Wirkung auf die Psyche und wird gerne auch in Notfallsituationen z.B. bei Schock oder bei Traumata eingesetzt.
Neroliöl wirkt stark antidepressiv, aufbauend, belebend, beruhigend, entspannend, regenerierend und stimmungsaufhellend.
Auf körperlicher Ebene wirkt es antiviral, antiseptisch, krampflösend, antiphlogistisch, blutdrucksenkend, nervenstärkend und anregend auf Leber und Bauchspeicheldrüse. Außerdem ist es sehr hautpflegend.

Schlussbetrachtung: Das Rad des Lebens

Hiermit schließen sich die Kreise, die der Farben, die der Chakren, und die der Düfte, die auf so verschiedenen Ebenen auf uns einwirken, und trotzdem ein großes Ganzes ergeben, das sich ewig drehende Rad des Lebens, das uns die Natur überall und jeden Tag aufs Neue zeigt. Das Wunder des Lebens, das wir Menschen schon immer begreifen wollen, das wir aber trotz aller Wissenschaft und Forschung wohl niemals entschlüsseln werden.
Was wir tun können ist die Natur und damit letztlich das Leben selbst wahrzunehmen. Es ist begreifbar mit unseren Sinnen, wir können es sehen, riechen, hören, schmecken und ertas-ten. Und wir können es wahrnehmen auf einer anderen Ebene, der Ebene der Energien, der Emotionen und der Intuition.
Unsere Vorfahren haben das vor tausenden von Jahren schon getan und auf diesem Weg ein erstaunliches und tiefes Wissen über das Wesen und damit die Heilwirkungen der Pflanzen erlangt. Und auch wir sollten das heute so oft wie möglich ganz bewusst tun
Im Zusammenspiel mit den heutigen Möglichkeiten von Wissenschaft und Forschung können sich uns so ganz neue Welten eröffnen, für die Pflanzenheilkunde, aber auch für unseren grundsätzlichen Umgang mit der Natur und unserer Erde.

An dieser Stelle endet meine Arbeit, die ja nur einen kleinen Einblick in dieses faszinierende Thema geben kann; man könnte sicher einige Bücher damit füllen.
Geplant war eigentlich noch eine „Feldstudie“: verschiedene Personen sollten einige ihnen nicht bekannten Düfte spontan jeweils einer Farbtafel zuordnen, und, falls möglich, auch einer bestimmten Körperregion. Aufgrund der 2020/21 geltenden Coronabestimmungen habe ich auf diese persönliche Befragung verzichtet.

Über Eure eigenen Erfahrungen und Eindrücke würde ich mich sehr freuen, denn ich denke, es lohnt sich, möglichst viele persönliche Empfindungen und Gedanken zu dem Thema zusammenzutragen und zu sammeln. Wir können alle voneinander lernen, und uns immer neue Impulse geben.

DAS IST LEBEN :-)))) Schreibt also gerne unten in die Kommentare!

Hier findet ihr den Anfang meiner Arbeit für die Freiburger Heilpflanzenschule, und hier gehts zur Welt der Farben (Teil 1) und zur Welt der Düfte (Teil 2).

 

Quellen: Hiller, K./Melzig, M.F. (2007): Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Dro-gen; Pahlow, M. (2006): Das große Buch der Heilpflanzen; www.koop.phyto.org: Arzneipflanzenlexikon; Prof. L. Eberhard (1954): Heilkräfte der Farben; Kirschbaum, R. (2019): Skript Farblicht-Seminar; Dr. Wilden, I. (2020): Farbtherapie – Heilen mit Farben; Fischer-Rizzi, Susanne (2014): Zimmermann, E. (2018): Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe; Das große Buch der Pflanzenwässer; Valnet, J. (1986): Aromatherapie; Davis, P (1993): Aroma-therapie und Chakren; Malle, B./Schmickl, H. (2005): Ätherische Öle selbst herstellen; www.wikipedia.de; www.christelheidemannakademie.info; www.lichtkreis.at; www.heilpraxis.net; www.veda.ch; www.parfum-ratgeber.com, www.aetherische-oele.net

Bitte beachten:
Ich bin weder Arzt noch Heilpraktiker noch ausgebildete Kosmetikerin. Die Hinweise auf Heilwirkung und Gebrauch von Heilpflanzen auf meiner Website haben ausschließlich informativen Charakter und ersetzen bei Erkrankungen nicht den Gang zum Arzt!

Die Beiträge und Rezepte sollen Anregungen sein, die Schätze der Natur für unser Wohlbefinden und die Erhaltung unserer Gesundheit zu nutzen. Die Anwendung erfolgt auf eigene Verantwortung und auf eigene Gefahr.

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